11 Mio. Tonnen Lebensmittel landeten 2015 im Müll, 1,9 Mio. Tonnen davon stammten aus dem Außer-Haus-Markt. Nach dem Motto „Verschwendung verstehen, Verschwendung erkennen“ hat der gemeinnützige Verein United against Waste im vergangenen Jahr ein Abfall-Analyse-Tool entwickelt. Es hilft in drei Schritten, Abfallquellen im Produktionsablauf zu erkennen, zu dokumentieren und zu vermeiden. 85 Unternehmen der Food-Branche, davon 25 Betriebsrestaurants, haben bisher davon Gebrauch gemacht. Das Ergebnis: 20 bis 30 % eines Tellergerichts werden weggeworfen. Die meisten Abfälle entstehen während der Produktion und durch zu großzügige Kalkulation und Portionierung, wären also leicht vermeidbar. Obst, Gemüse und Salat werden am häufigsten weggeworfen, gefolgt von Suppen, Soßen, Ein- und Beilagen.
Nicht länger als 10 Minuten
Das Abfallaufkommen aller vier Behälter wird täglich gewogen und notiert, in der Wochenauswertung wird außerdem die Anzahl der am Tag ausgegebenen Portionen dokumentiert. Nach Ablauf der Messphase – die mindestens zwei, höchstens acht Wochen dauert – werden die Daten an United against Waste weitergeleitet. Der Verein erstellt dann einen Abfall-Analyse-Report für das Unternehmen.
„Länger als zehn Minuten am Tag ist man mit der Messung nicht beschäftigt. Das ist eine Aufgabe, die auch gut ein Auszubildender übernehmen kann“, sagt von Borstel. Oft gingen die Abfälle noch während des Messzeitraums um bis zu 10 % zurück. Ein Grund dafür sind laut Borstel die transparenten Sammelbehälter. „Man sieht sofort, was und wie viel weggeworfen wird. Das rückt den Einzelnen näher an die Produktion und sensibilisiert ihn“, sagt er.
Am Runden Tisch werden dann in einem zweiten Schritt mit allen Beteiligten Lösungen diskutiert. Borstel: „Finanziell muss man gar nicht viel investieren, um sein Abfallmanagement zu verbessern. Das meiste regelt sich in der Kommunikation.“ Abschließend entwickelt United against Waste einen Handlungsleitfaden mit Checkliste, die persönlich auf die Belange des Betriebs abgestimmt ist.
35 % weniger sind drin
Zwei Euro Entsorgungskosten pro Liter Speisereste: Das Beispiel eines der Betriebsrestaurants, die an der Auswertung teilgenommen haben, kann symptomatisch für die ganze Branche gelten: In dem Betrieb wurden in einer Testwoche 3.099 Essen ausgegeben. Dabei fiel eine Gesamt-Abfallmenge von exakt 618.000 g an. Mehr als zwei Drittel der Abfälle entstanden während der Produktion (39,67 %) oder als Überschuss infolge von Überproduktion (37,74 %). Gut ein Viertel der Speiseabfälle kam als Teller-Rest von den Tischen zurück (22,59 %). Im Lager entstanden keine Abfälle. Die Zahlen decken sich mit den Durchschnittszahlen aller Teilnehmer in der Betriebsverpflegung.
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