München will den Anteil von Bio-Lebensmitteln auf dem Oktoberfest und auf anderen großen Festen erhöhen. Aus diesem Grund hat die Stadt ihr Bewertungssystem für die Standplatz-Bewerber hinsichtlich des Kriteriums „Ökologie“ geändert. Das Aktionsbündnis Artgerechtes München reagierte mit harscher Kritik auf den gegen die Stimmen der Grünen gefassten Beschluss vom 19. September. Lob kommt dagegen vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband, DEHOGA.
Das Aktionsbündnis Artgerechtes München stößt sich vor allem daran, dass nun auch konventionelle Produkte Öko-Punkte erhalten, wenn sie aus der Region kommen und das Siegel „Geprüfte Qualität – Bayern“ tragen. „Wer Hendl aus bayerischer Massentierhaltung serviert, wird künftig Öko-Punkte kassieren“, heißt es in einer diesbezüglichen Pressemitteilung. Die Sprecherin des Aktionsbündnisses, Stephanie Weigel, wird mit den Worten zitiert: „Diese von CSU im Schulterschluss mit der SPD vorangetriebene Entscheidung ist ein Skandal für eine Stadt, die sich Biostadt nennt.“
Ganz anders fällt die Reaktion des DEHOGA Bayern aus. „Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband begrüßt es, dass die Stadt München das Punktesystem für Bewerber zum Oktoberfest so ändert, dass auch regionale Produkte mit kontrollierter Qualität in die Bewertung einfließen können. Die Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands Angela Inselkammer sagt: „Wenn die Stadt die Beschaffung qualitativ hochwertiger, geprüfter regionaler Produkte bei einer derartigen Großveranstaltung mit Punkten im Zulassungsverfahren berücksichtigt, geht für die Hersteller regionaler, aber auch biologisch zertifizierter Lebensmittel ein wichtiger Impuls aus. Das ist eine Chance, die von den Produzenten genutzt werden sollte. Es ist ein Signal an die Verbraucher, dass ihre Bedürfnisse auch auf einer Großveranstaltung wie der Wiesn ernst genommen werden.“